Hamburg, 30.05.2023

Die Stand-up-Comedy im „Lustig Comedy Club“ bei der 10 Künstler jeweils 7 Minuten Zeit hatten, ihre Gags oder neue Programmteile zu testen, war sehr unterhaltsam. Und ich habe etwas bemerkt: Ich bin alt. Sowohl im Publikum, als auch bei den Comedians hatten nur wenige die 30er-Schwelle überschritten. Und die bezeichneten sich dann als alt, da sie schon „über 30“ wären. Aha!
Wie bei jeder guten Show, sucht sich der Moderator oder Comedian ein Pärchen oder eine Person aus dem Publikum, um sie im Verlauf des Abends immer wieder anzusprechen oder einzubeziehen. Das hierfür auserkorene „Pärchen“ entpuppte sich als Tinder-Date, die sich hierher verabredet hatten. Recht mutig, dann mittig in der ersten Reihe zu sitzen. Fürs Publikum war’s jedenfalls lustig.

Zurück in der Jugendherberge genieße ich es, das 8er-Zimmer für mich zu haben und stelle technisch sicher, dass das auch so bleibt. Vorsicht oder Paranoia? Egal. Ich schlafe ruhig und erholsam und hole das nach, was mir die letzten Nächte gefehlt hat. Als ich beim Aufwachen feststelle, dass es schon 7:45 Uhr ist, trifft mich fast der Schlag. So spät!

Das Frühstück nehme ich etwas lustlos ein. Eine ewig lange Warteschlange und ein unglaublicher Geräuschpegel sind die Hauptursache. Flucht auf die Terrasse ist heute nicht drin, denn es ist bedeckt und kühl. Jetzt erkenne ich Hamburg wieder.

An der S-Bahn-Station Aumühle setze ich die Wanderung auf dem E1 fort. Der Weg führt mich gleich ins Naturschutzgebiet „Billetal“, in dem ich mich denn größten Teil des Tages aufhalten werde.
Obwohl es heute merklich kühler ist, genieße ich es, völlig allein auf unbefestigten Waldwegen durch den Buchen-Mischwald zu streifen und den verschiedenen Vogelstimmen zuzuhören. Mit Vögeln kenne ich mich leider immer noch nicht aus und kann die einzelnen Arten nicht identifizieren. Es ist einfach schön.

Völlig unvorbereitet weist mich ein gelbes Schild darauf hin, dass ich an einem archäologischen Denkmal stehe. Ich kann nichts erkennen und nach Lesen des Schildes komme mir richtig ungebildet vor. Trichterbecherkultur? Davon habe ich noch nie etwas gehört.

Auf teilweise verschlungen Pfaden wandere ich entlang der Bille. Dieses Teilstück ist wahrscheinlich eine der schönsten Passagen, seit ich vor gut einem Monat in Bad Laasphe gestartet bin - definitiv jedoch seit meinem Neustart in Hamburg. Hier zu wandern ist mega entspannend und traumhaft schön.

In Örtchen Kuddewörde passiere ich die "Grander Mühle". Sie ist die älteste Kornwassermühle Norddeutschlands und hat schon bessere Zeiten gesehen. Das darin befindliche Hotel/Restaurant hat heute Ruhetag, was mich nicht weiter stört, denn ich habe etwas zu essen dabei. Wunderschön sind dir in verschiedenen Farben blühenden Rhododendren.

Beim Bäcker gibt es einen leckeren Kaffee und einen bequemen Sitzplatz in der Wärme. Die angehende Abiturientin hinter der Theke hat nichts dagegen, dass ich mein mitgebrachtes Brötchen und meine Karotten esse und wir kommen noch ganz nett ins Gespräch. Sporadisch „stören“ zwar ein paar Kunden, aber insgesamt ist recht wenig los.

Wenn es irgendwo besonders schön ist, wie z.B. auf dem Wegstück heute Morgen, führt dies zwangsläufig dazu, dass danach ein Werkstück folgt, welches weniger schön ist. Entweder man akzeptiert das, oder man muss sich eine Gegend aussuchen, in der alles doof ist.
Daher wandere ich guten Mutes auf geteerten Feldwegen entlang von Wiesen, Äckern und Feldern und freue mich, dass der Himmel bedeckt ist, denn Schatten gibt es nirgends.

Dank ordentlicher Mobilfunkabdeckung führe ich dabei ein langes Gespräch mit der Jugendherbergsleitung und mache mir danach während des Gehens ein paar Notizen, die ich der Polizei nachreichen werde. Als ich damit fertig bin, habe ich ein ganzes Stück öden Feldwegs abgewandt und der Ort Basthorst ist schon fast erreicht.

Die fast 400 Einwohner starke Gemeinde kann mit einer wunderschönen Kirche (leider geschlossen) und etlichen alten, gepflegten Häusern aufwarten - und natürlich dem namensgebenden „Gut Basthorst“, in dem ich heute übernachte.

Diese riesige, über Jahrhunderte entstandene Hofanlage ist: Wow!
Ich checke ein und erhalte ein top modern renoviertes Zimmer im Herrenhaus, welches im Kern etwa 1750 entstand.

Im Garten des Restaurants, welches noch gar nicht richtig geöffnet hat, lasse ich mir ein Bier schmecken und überlege schon einmal, was ich essen möchte. Immerhin gibt es genau ein vegetarisches Gericht und einen vegetarischen Salat auf der Karte.
Am Ende wird es eine super leckere Spargelcremesuppe und eine Waffel. Das reicht.

Füße und Rücken haben heute problemlos mitgespielt. Juhu!

Länge Auf Ab
19 km 90 Hm 75 Hm

 


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