Sagres, 01.05.2025

Ich verbringe zwei Ruhetage in Sagres. Ob dies planungstechnisch die beste Entscheidung war, sei mal dahingestellt, doch es war wegen Mindestaufenthaltsregelungen einfacher, eine Unterkunft für drei Nächte zu bekommen als für eine. Und ich wollte die verbleibende Zeit nicht für unnötige Standortwechsel verschwenden. Ursprünglich wäre ich am Samstag nach Faro gefahren und am Nachmittag von dort zurückgeflogen. Condor sei Dank, durfte ich den Plan ändern.

Am 1. Mai ist in Sagres feiertagsbedingt noch weniger los als sonst. Da es sonnig ist, besuche ich den Hafen, um herauszufinden, dass erst am Sonntag wieder eine Bootsfahrt zu Walen und zu Grotten stattfindet – dann allerdings ohne mich. Auch sonst gibt es keinerlei buchbare Freizeitaktivität, die mich reizen würde. Und ich leihe mir ganz bestimmt kein Surfbrett.
Also darf ich mich darin üben, mich ohne externe Action zu entspannen.
Vor der Entspannung nehme ich bei Ebbe ein Bad im kalten Wasser und genieße die Wellen. Dadurch, dass zwischen Ebbe und Flut fast 3 Meter Höhenunterschied liegen, ist jetzt ein traumhafter Sandstrand vorhanden. Das Wasser hat (je nach Webseite) 14 oder 15,7 Grad – das ist brrrr … die Lufttemperatur liegt bei knapp 20 Grad und es ist windig. Man muss sich also in eine windgeschützte Stelle am Strand legen oder schauen, dass man nach dem Bad möglichst schnell wieder warm wird. Ich entscheide mich für die zweite Option und eile an Menschen in Pullis (und teils Daunenweste) zu meiner nur wenige hundert Meter entfernten Wohnung und dort unter die heiße Dusche.

In der Nacht zum 2. Mai lässt Petrus es dann noch einmal richtig krachen. Ein Gewitter mit Sturm, Regen und heftigem Blitzaufkommen. Während der Wind ums Haus heult und daran rüttelt, kann ich aus dem Schlafzimmer auf den Atlantik und direkt zum Leuchtturm am Kap blicken. Sehr beeindruckend. Gleichzeitig schlafen geht nicht.

Den Vormittag verbringe ich mit einem entspannten Frühstück und meinem Buch, und am Nachmittag besichtige ich die beeindruckende Seefestung und gehe bis zum Zipfel der Landzunge. Als ich am äußersten Ende bin, bekomme ich einen unglaublich schönen Regenbogen spendiert. Der für den Bogen nötige Regen dauert glücklicherweise nur wenige Minuten und da es sowieso ungemütlich windig ist, habe ich meine Jacke ohnehin schon an. Im Gegensatz zu den Jeans-Touristen ist meine Hose schnelltrocknend – und meine Beine sowieso. Welch würdiger Abschluss dieses Algarve-Urlaubs, denke ich, nehme später noch ein Abendessen im Restaurant ein und verabschiede mich innerlich.


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