Altenbeken, 07.05.2023

Um 7 Uhr werde ich von den Kirchenglocken, die zum Gottesdienst rufen, geweckt. Das Bett war weich und doch bequem. Da die Pension direkt über der eigenen Bäckerei/Café liegt, habe ich hohe Erwartungen an das Frühstück. Zu Recht. Ich frühstücke reichlich und nehme auch heute wieder zwei Scheiben Brot mit Käse mit.
Im Frühstücksraum steht nicht nur ein Wanderbuch von Manuel Andrack und einer wandernden Radiomoderatorin – nein, auch Frau Mertens wandert gerne und hat schon Trekkingerfahrung in weit entfernten Ländern vorzuweisen - und doch gefallen ihr Tagestouren in der Umgebung besonders gut.

Um 9 Uhr verlasse ich Altenbeken entlang der durch den Ort fließenden Beke und als ich sehe, wie weit außerhalb des Ortes das vom Rother Führer favorisierte „Haus am Rehberg“ liegt, in dem man mir letzten Herbst eine Buchung aufgrund unklarer Preisentwicklung verwehrte, bin ich froh darum.

Ich erreiche den E1 oben auf dem Eggekamm beim „Schwarzes Kreuz“. Der Himmel ist bedeckt, die Landschaft liegt im Dunst, und es weht ein kühler Wind. Nach einiger Zeit wird der Weg schmaler, links und rechts wachsen Bäume und die Vögel zwitschern. Es kann also doch schön sein, hier oben.
Ich passiere die preußische und lippische Velmerstot, die beiden höchsten Berge des Eggegebirges. Der Ausblick vom Aussichtsturm bei der Preußischen Velmerstot ist wetterbedingt bescheiden - dafür ist es umso windiger und wirklich kalt. Bevor ich erfriere, gehe ich lieber schnell weiter. Der Name Velmerstot bedeutet übrigens, entgegen meiner irrigen Annahme, nicht, dass hier jemand gestorben ist. Der Wortteil Stot bedeutet vielmehr „steiler Hang“. Und der Wortteil Velmer bezieht sich auf die einen Ortsnamen.

Danach wandere ich über wurzelige Wege hinab ins Silberbachtal und dieses entlang. Im oberen Bereich des Tals sieht es aus, als habe ein Riese mit Fichten Mikado gespielt. In mehreren Schichten liegen die Bäume kreuz und quer übereinander, sodass an vielen Stellen der Silberbach zwar zu hören, nicht aber zu sehen ist.

Nachdem ich die Silbermühle passiert habe, kämpfe ich mich nun wieder steil hinauf zu den Externsteinen. Wie der Name klar aussagt, wurden diese von externen Lebensformen aufgestellt, um Wanderer und Touristen zu erfreuen. Die auf Wikipedia verbreitete These, dass der Name entweder von „Egge“ oder vom Vogel „Elster“ herrührt, erscheint mir unlogisch. Wie auch immer – sehenswert ist diese Steinformation allemal. Eine halbe Million Touristen lockt sie jährlich hierher.

Im nahegelegenen Waldhotel Bärenstein trinke ich einen unverschämt teuren Kaffee - hätte ich den Preis vor dem Bestellen gewusst, hätte ich ihn mir verkniffen - und habe daher auch gar keine Hemmungen, mein Käsebrot dazu zu essen.

Frisch gestärkt wandere ich weiter und erreiche noch ein paar Kilometern den kleinen Ort Berlebeck. Da es von hier aus einen Bus nach Detmold gibt, hatte ich mir diesen Ort als „Notausstieg“ der heutigen Etappe notiert. Ich bin froh, dass ich diese Option nicht nutzen muss und weiter wandern kann.
Vorbei an der Adlerwarte, die ich nicht besuchen möchte, geht es noch ein letztes Mal steil den Berg hinauf. Es zieht sich, doch nach einigen Kilometern erreiche ich das Hermannsdenkmal oberhalb von Detmold. Warum der E1 erst einmal eine 3/4-Umrundung macht, bleibt mir schleierhaft. Das Denkmal soll an die Schlacht im Teutoburger Wald erinnern. Diese unglaubliche, mit Sockel über 50 m hohe Statue ist die höchste Deutschlands und war sogar die höchste Statue der westlichen Welt, bevor sie 1886 von der Freiheitsstatue (bei der es sich meines Wissens jedoch nicht um eine Vollplastik handelt) abgelöst wurde.

Als ich weiter möchte, irre ich wegen einer Weg-Umleitung etwas umher und treffe auf zwei „Detmolder Mädels“, die vielleicht im Alter meiner Tochter sind und die mir weiterhelfen möchten. Obwohl sie einen anderen Weg wählen, treffe ich lustigerweise später erneut auf sie und wir gehen ein Stück gemeinsam und unterhalten uns nett. Sie hatten heute mal wieder Lust, „ihren Herrmann“, der hier auch gerne mal „Statue of Lipperty“ genannt wird, zu besuchen.

Der Weg in die Stadt gestaltet sich angenehmer als erwartet, denn ab dem alten Bauwerk „Obere Mühle“ geht es parkähnlich entlang des Kanals und der Berlebeke bis in die historische Altstadt. Viele Menschen tummeln sich auf den Straßen und in den Biergärten - es ist ja auch tolles Wetter. Und Sonntag

Mein Apartment liegt sehr zentral und ich checke mich selbst mittels Schlüsseltresor ein. Detmold scheint ein schönes Städtchen zu sein. Ich freue mich auf den morgigen Ruhetag hier.

Länge Auf Ab
33.7 km 745 Hm 848 Hm

 


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