Zu Hause, 25.05.2023

Meinem Rücken geht es wieder fast wie immer und mein Sprunggelenk muss sich noch klar werden, ob es schon wieder weitere Strecken gehen möchte.

Es ist nicht so wichtig, warum der erste Anlauf nicht geklappt hat, bzw. nach zwei Wochen abgebrochen werden musste, sondern was ich nun anders machen möchte, um doch noch bis Dänemark zu kommen. Einfach das Gleiche unverändert erneut zu versuchen, erscheint mir nicht sinnvoll. Daher:

1. Das Ziel heißt jetzt: „Dänische Grenze“ (bei Flensburg)
2. Gewichtseinsparung: Ich übernachte nur in festen Unterkünften. (Hotels, Pensionen, Jugendherbergen, AirBnBs). Alles, was zum Zelten nötig ist, incl. Kocher, Spiritus und langer Unterwäsche etc. bleibt zu Hause. Jetzt ist es deutlich wärmer, als vor einem Monat und in festen Unterkünften benötige ich weniger Sicherheitspuffer. Stattdessen nehme ich eine zweite Hose und ein Ersatzhemd mit. Das reduziert das Rucksackgewicht (ohne Wasser und Proviant) von gut 11 kg auf unglaublich leichte 6,5 kg. (Mit den Definitionen von Base-Weight etc. setzte ich mich nicht auseinander. Im Vergleich sind das 4,5 kg weniger. Viel weniger, als ich bei meiner erfolgreichen Schweiz-Durchquerung dabei hatte.)
3. Langsam anfangen + lange Etappen vermeiden.
4. Mehr Zeit für mich, zum Schauen und Entspannen. No Stress.
5. Wenn sich’s nicht gut anfühlt - Pause und Etappe(n) springen. Idealerweise, solange ich mich noch bewegen kann. Dann wird das halt später mal nachgeholt.

Für meine(!) E1-Wanderung gibt es folgende Grundprinzipien, also quasi meine Wertepyramide, an denen ich festhalte.

1. Durchgehend: Der Weg ist dann erfolgreich „absolviert“, wenn er lückenlos begangen ist. Erlaubtes Hilfsmittel: die eigenen Füße. Verwende ich ein Verkehrsmittel, z.B. um zur Unterkunft zu fahren, setze ich den Weg an der gleichen Stelle wieder fort. Dieses Prinzip heißt auch „connecting footsteps“. Ausnahmen nur dort, wo die offizielle Wegführung die Benutzung eines Verkehrsmittels vorsieht. (Eigentlich ein „No-Brainer“). Das ist also die Überquerung der Elbe und der Kieler Förde mit der Fähre und die Nutzung eines Busses, um den Herrentunnel zu durchfahren, der bei Lübeck die Trave unterquert und für Fußgänger und Radler verboten ist.
2. Dem E1 folgend: Ich halte mich an die offizielle E1-Markierung, auch wenn es andere, interessante(re) Wege gibt. Wenn ich jedoch mal die Markierung übersehe und mich verlaufe und dann später wieder auf den Weg komme, dann ist das für mich auch okay. Ebenso, wenn ich wegen Einkauf/Unterkunft/Sehenswürdigkeit den Weg verlasse, dann ist es für mich okay, etwas später wieder auf den Weg zu treffen und dann tatsächlich mal ein paar hundert Meter nicht auf dem E1 gewesen zu sein. Einfach abkürzen, weil der Weg eine „sinnlose Schleife“ führt, ist für mich inakzeptabel.
3. Last & least: Die Wander-Richtung: Die Etappen nördlich meines Wohnortes gehe ich nordwärts - die anderen südwärts. Wenn es sich logistisch nicht oder nur schwierig einrichten lässt, dann ist das so - dann gehe ich halt ausnahmsweise „verkehrt herum“.

Mit obigen Zielen und Werten im Sinn ergibt sich folgende Planung:
-Am Samstag, 27.05.23 fahre ich nach Hamburg und starte mit drei sehr, sehr kurzen Etappen mit Standortquartier Jugendherberge Hamburg. Dabei wird sich zeigen, wie gut alles schon klappt.
-Alle geplanten Übernachtungen auf Zeltplätzen oder im Wald habe ich durch feste, vorgebuchte Unterkünfte ersetzt. Diese liegen nicht immer am Weg, sonst hätte ich sie bei der ursprünglichen Planung schon vorgesehen, sodass ich oft morgens oder/und abends per ÖPNV von/zum Weg fahren werde. Das war nicht meine Wunschlösung und manchmal ist es aufgrund dünner Fahrpläne nicht ganz einfach. (Interessanterweise ist das auch das empfohlene Vorgehen des Rother-Führers. Und ich wollte es anders, weil für mich das Gefühl am besten ist, wenn ich zu den Unterkünften wandere und von dort wieder starte.) Eine Etappe lässt sich trotz ÖPNV nur mit kostspieligem Panorama-Hotel lösen. Ich habe beschlossen, mich nicht darüber zu ärgern, sondern es zu genießen.
-Ab Kiel habe ich die Planung komplett verworfen und nun mehr Pausen(tage) und viel kürzere Etappen eingeplant. Das ergibt vier Tage mehr gegenüber der ursprünglichen Planung. So schaffe ich es vielleicht auch mal, im Meer oder einem schönen See baden zu gehen. Davon gibt’s ja reichlich. Oder einfach chillen. Vorsicht vor Sinnesbänken!
-Ziel: Flensburg (bzw. die dänische Grenze kurz dahinter)
-Die ausgelassenen Etappen durch die Heide (von Resse bis Hamburg) darf ich dann, wie auch die Traum-Strecke von Pforzheim zum Bodensee noch einmal separat angehen.

Soweit der Plan. Ab Samstag wird sich zeigen, wie gut er funktioniert.


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