Hamburg, 28.05.2023 - kurz vor Mitternacht

Um 20:20 Uhr bin ich auf Nachtwächter-Tour angemeldet, also gehe ich um kurz vor 20 Uhr ins Zimmer, um mich fertig zu machen. Und ich bekomme meinen Spind nicht auf. Der Schlüssel passt, lässt sich aber nicht drehen. Ich zweifle an mir und lasse mir von einem JuHe-Mitarbeiter helfen. Klappt nicht. Auch nicht mit Öl und guten Worten. Eine Art Generalschlüssel führt nicht zum erhofften Ergebnis. Dann fällt mir auf, dass andere Spinde im Raum zwar abgeschlossen sind, deren Tür aber nur angelehnt ist. Mich beschleicht ein ungutes Gefühl. Aber mein Schrank ist und bleibt ja zu. Mist.
Ich nehme das Angebot an, dass ich auf die Stadtführung gehe und dir JuHe-Mitarbeiter den Schrank öffnen und den Inhalt in ein Gepäckaufbewahrungs-Schließfach im Keller verbringen.

Die Nachtwächter-Führung ist gut gemacht und führt von den Landungsbrücken beim Fischmarkt zur Reeperbahn. Viele Hintergründe über St. Pauli werden eindrucksvoll geschildert. Am Straßenstrich vorbei geht es dann in den Box-Keller der „Ritze“ und dann irgendwann zur neuen Freiheit. Vom vielen Stehen schmerzt der Rücken und ich bin froh, als die Führung zu Ende ist. Während das, was von Shows und anderem zu sehen bekommt, mir eher ästhetisch erscheint, widert mich das betrunkenen feiernde Party-Volk irgendwie an. Das ist nicht meine Welt.

Zurück in der Jugendherberge bestätigt sich mein schlechtes Gefühl, als ich meine inzwischen im Gepäckschließfach gelagerten Habseligkeiten anschaue. Meine diversen Arzneimittel, Elektrogeräte und Kabel und alle Klamotten sind vorhanden.
Die in einer ursprünglich verschlossenen, wasserdichten Dokumententasche gelagerten Planungs-Karteikarten, Reiseführer und ein paar Zettel fliegen alle lose durcheinander und der Umschlag, in dem ich 500 € Bargeld als Notreserve mitgebracht habe, ist zwar vorhanden, aber wenig überraschend leer. Glücklicherweise hatte ich alle Dokumente und weiteres Bargeld am Mann.
Warum ich überhaupt so viel Geld mit mir herumtrage, liegt darin begründet, dass einige Unterkünfte bar bezahlt werden wollen und ich mir um Nachschub keine großen Gedanken machen wollte.
Als ich neulich die Rückenprobleme hatte und auf Apotheken- und Orthopädie-Bringdienst und Pizza-Service angewiesen war und drei Tage im Nirgendwo feststeckte, war ich sehr froh darum.

Die JuHe-Mitarbeiterin ist ebenso wie die beiden Polizeibeamten, die trotz Fußballspiel überraschend schnell erscheinen, sehr freundlich. Wirklich etwas bringen wird die Anzeige vermutlich nicht.

Was lerne ich daraus?
a) Vermutlich würde ich zukünftig einen kleinen Betrag ziemlich offensichtlich im Rucksack lagern - einen größeren Teil besser getarnt.
b) Schließfächer in Mehrbettzimmern mit fremden Menschen sind nicht sicher.

Die anderen Schränke im Zimmer wurden übrigens auch aufgebrochen und durchsucht. Es fehlt aus Bargeld, allerdings in deutlich geringerem Umfang.

Fazit: Ein ereignisreicher, teurer Tag. Sehr, sehr, sehr ärgerlich. Keine Katastrophe. Und es hält mich nicht auf.


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